Ich gestehe: Nirgendwo gehe ich so häufig essen wie im Fischhäusl am Wiener Platz. Klar, für mich ist es auch bequem, von meinem Schreibtisch im Lehel aufzustehen, auf Fußgängerbrücken über Praterinsel und Isar zu laufen und das Haidhausener Hochufer hochzusteigen.
Aber mich lockt weniger die kurze Distanz, sondern das einzigartige Flair des kleinen Marktes. Selten ist die vielbeschworene südliche Lässigkeit der bayerischen Hauptstadt so spürbar wie bei der blassgrünen Bretterbude des Fischimbiss, vor der sich mittags bunte Schlangen bilden und man schnell mit den anderen Hungrigen ins Gespräch kommt. Ein gutes Signal ist auch, daß man hier viele Kenner und Kennerinnen aus mediterranen Ländern antrifft.
Die reichlich bestückte Fischsuppe (ab 7,50 €), mit grünem Queller aufgepeppt, löffeln manche Stammkunden mehrmals die Woche. Frittierte Sardellen schmecken ganz wie in einem Fischerhafen. Der Patron hat aus seiner türkischen Heimat das Wissen um Abschmecken mit feingeschnittenem Knoblauch, Zitronensaft, Knoblauch und Kräutern mitgebracht. So mundet Fisch oder Jakobsmuscheln aus der Theke immer wieder einfach, pur und köstlich, denn jede Portion wird frisch zubereitet.
Ein Stück Münchner Lebensqualität.
Fischhäusl, Wiener Platz, München, Mo-Sa geöffnet